Ladenhistorie

Textil Lippelt
1933 - 1945

Im  Jahre 1933 gründet der gelernte Kaufmann Kurt Lippelt in der Leipziger Südvorstadt das Einzelhandelsgeschäft Textil-Lippelt. Es bietet bereits zur damaligen Zeit eine Vielzahl an  Bekleidungs- und Haushaltstextilien, Kurzwaren und Accessoires. In den Anfangsjahren vergrößert sich nach und nach das Sortiment und der Firmengründer versucht durch verschiedene Dienstleistungen, wie die Ausbesserung oder Anfertigung von Kleidungsstücken, die Kundenwünsche besser befriedigen zu können. Bis zum Beginn des 2. Weltkrieges macht sich Textil-Lippelt somit einen Namen durch verschiedene Textilangebote und Dienstleistungen. Die Geschäfte laufen gut und Kurt Lippelt hat die Vision der Eröffnung eines zweiten Ladens. Doch leider kommt es anders. Am 4. Dezember 1943 wird das Ladenlokal von Textil-Lippelt durch den Luftangriff der Alliierten in Leipzig völlig zerstört. Da man in der Zeit des Krieges immer mit einem Anschlag rechnen musste, hat der clevere Geschäftsmann Kurt Lippelt vorgesorgt und seine Ware teilweise ausgelagert. Dies kommt ihm nach der Zerstörung seines Ladenlokals zugute.

1946 - 1973

Kurt Lippelt beschließt 1946 einen Neuanfang in Leipzig-Stötteritz, Weißestr. 32, zu wagen. Nicht abschreckend von der Konkurrenz, gelingt es ihm in der Nachkriegszeit wieder durch diverse Dienstleistungen und der Anfertigung von Kleidung den Bedarf an Textilien zu decken. Besonderes Augenmerk findet hierbei die Laufmaschenreparatur von Feinstrumpfhosen, welche das Geschäft auch über die Stadtgrenzen hinaus bekannt macht. Auch in Sachen Werbung lässt der Firmengründer sich immer wieder etwas einfallen. So entsteht die Kinowerbung „Alles tippelt auf Strümpfen von Lippelt“, welche in den 1950er Jahren ausgestrahlt wird. Nach vielen Auf und Ab´s im geschäftlichen Leben übernimmt nach dem Tod des Gründers, dessen Ehefrau Gertraude Lippelt, das Geschäft im Jahr 1973.

1974 - 1989

Durch die neue Inhaberin Gertraude Lippelt ändert sich einiges. Sie beschließt als Kommissionshändler in die HO einzutreten und lässt das Ladenlokal umfassend renovieren. Im Laufe der Zeit stellt die gelernte Schneiderin neue Verkäuferinnen ein und hat zeitweise bis zu 3 Angestellte. Diese sind auch notwendig, um die große Kundennachfrage zu bedienen. Da es zu DDR-Zeiten grundsätzlich eine Mangelwirtschaft an geschmackvoller Kleidung und Textilwaren des täglichen Bedarfs gibt, kann sich bei der Anlieferung neuer Waren, schnell eine Schlange von mehr als 100 Leuten bilden. Auch wenn es nicht immer mit den Wunschvorstellungen klappt, geht selten ein Kunde mit leeren Händen nach Hause. Die Kundschaft weiß, dass man die gekaufte Ware wunderbar im damals üblichen Tauschgeschäft einsetzen kann. Seit 1983 ist auch die Tochter der Inhaberin mit im Geschäft tätig und absolviert Ihre Ausbildung im Familienbetrieb.

1990 - heute

Die Jahre nach der Wende bringen auch für den Textilhandel grundlegende Veränderungen mit sich. Plötzlich gibt es keinen Mangel mehr an Bekleidung und Textilwaren. Dadurch entsteht zu Beginn der 1990er Jahre ein reges Kaufverhalten. Natürlich steigt zu dieser Zeit auch die Konkurrenz in der unmittelbaren Umgebung. Doch mit dem Namen, den das Geschäft sich über die Jahre hinweg gemacht hat, halten viele Kunden Textil-Lippelt die Treue. Im Jahre 1997 übernimmt schließlich die Tochter Silke Nikolow das Geschäft. Die gelernte Einzelhandelskauffrau setzt seit dem vor allem auf Nischen im Angebot anderer und erfüllt spezielle Wünsche Ihrer Kunden. Besonderes Augenmerk findet dabei die individuelle Beratung.

Nach dem Motto: Ein gutes Gefühl beraten zu werden.“

Der Tradition verschrieben, hofft man auf noch viele weitere, erfolgreiche Geschäftsjahre in der Weißestraße 32.